Samstag, 6. November 2010

die Oberfläche ist die tastbare Maske der Wirklichkeit







Haustiere und Möbel haben vieles gemeinsam. Sie sind Projektionsfläche unserer Bedürfnisse. Sie formen unsere Umgebung, die uns wiederum prägt. Alles wonach wir eigentlich suchen, hat fast nichts mit dem Gegenstand selbst zu tun. Wir schaffen tausend Masken um der Wirklichkeit einen neuen Gefühlsanstrich zu geben. Und die Masken prägen uns. Ist ja auch gut so, wieviel Wirklichkeit man wahrnimmt (oder wahrnehmen will) ist ja ziemlich individuell.
Also zurück zum Schaf.
Eigentlich hat dieser Gegenstand wenig mit einem Schaf gemeinsam. Das Kindchenschema des Kopfes, die Beine sind von einem Tischchen, das Fell ist rosa, der Kopf ist mit durchsichtigen Plastik Pusteln bedeckt und von innen scheint eine Lampe hindurch. Der Schwanz ist eine Quaste wie sie an manchen Gardinen zu finden ist. Die Weiße Textur am Kopf besteht aus Watte und Haargel. Trägerstoff für die durchsichtigen Blasen am Kopf ist eine Strumpfhose. Das Geschirr ist aus zerschnittenem Fahrradschlauch.
Nun ist die Aufgabe eines jeden Betrachters, dem "Schaf" in den Hintern zu fassen. (Alle bisherigen Versuchspersonen haben sich irgendwie ertappt gefühlt)
Das Innenleben ist ein gefilzter Hohlraum, eingefettet mit Canaubawachs und bestäubt mit Zimt. Außerdem kann der Betrachter oder vielmehr Betaster noch ein Los ziehen. Auf dem steht der Satz " Die Oberfläche ist die tastbare Maske der Wirklichkeit". Die Schrift ist anfangs größer und wird immer kleiner.  

Dieses Projekt ist verwoben mit dem Minorthema "Envelop"was soviel Bedeutet wie "Umhüllung". Ich hatte nicht die Absicht das man nach dem Betrachten die Erleuchtung hat, dass es sich hierbei um ein Envelop handelt. Es ist natürlich gut daran zu denken. Denn die Assoziationen stammen aus Envelops - Einrichtungsgegenständen und Haustieren. Außerdem erfährt man Raum und die Grenze zwischen zwei Räumen deutlich, sobald man die Betrachterebene verlässt und sich dahin begibt, hineinzufühlen.
Ich frag mich die ganze Zeit ob es nicht zu lustig ist um noch irgendwie ernst genommen zu werden. Ich hoffe an den meisten Betastern bleibt ein Gefühl haften was zwischen Lächerlichkeit, Selbsterfahrung, der Satz "Die Oberfläche ist die tastbare Maske der Wirklichkeit"schwankt... und ein Hauch von Zimt an den Händen sollte auch haften bleiben . Denn eigentlich waren alle meine Ideen dazu ganz ehrlich und ernst gemeint.
Ich bin mit dem Basteln fast fertig und nun steht noch die Frage offen wie ich es letzen Endes präsentiere.

Sonntag, 11. April 2010

Stell dir vor es ist verkaufsoffener Sonntag und Niemand geht hin

Aki Open Dag

Beim Aki-opendag habe ich meine Arbeiten unter der Treppe ausgestellt. Die Rückseite aller Dinge ist erfahrbar. Hinter der Illusion kann man ihre Ursache erfahren. In dem Kasten steht ein Fernseher der ein Flimmerbild sendet (konnte man nur sehen wenn man sich das Relief genau angeschaut hat, auf dem Foto hier ist es kaum zu erkennen) Die Projektion ist eine Collage aus Fotos von Städten bei Nacht, auf Folie gedruckt und in ein Plastiktaschenduschvorhang gesteckt.

Freitag, 19. Februar 2010

 

Kratzfolie vom >Aktion< für unter nen Euro, mit vorgegebenen Tribalmotiven die ich Dank meines schöpferischen Selbstbewusstseins einfach mal ignoriert habe
 
Hab meinen Rucksack neu gestaltet
 
Der Mensch formt seine eigene Evolution, unbewusst. 
Dinge aus Kunst und Wissenschaft tasten sich ihren Weg zur Vergeistlichung.
Wir digitalisieren uns.
Bald sind wir in einem Raum indem unsere Seele keine körperliche Fessel mehr hat.
Geschlecht und Aussehen, Alter und sozialer Hintergrund verlieren im digitalen Raum ihre Bedeutung. 
Wir können sein was wir wollen und den Raum und uns Selbst formen wie wir wollen. 
Der digitale Code wie eine religiöse Offenbarung. Zurück ins Paradies UND Schöpfer sein. Und alle Ideen irgendwann im großen Pool der Phantasie
 
Eine weitere Personnage,
verschlüsseln des Erlebten.
Der Käfer ist ein gutes Motiv für mich.
Insekten sind fremd und natürlich zugleich. Einigen Arten wird sogar zugetraut einen Atomkrieg zu überleben.
Fremd und natürlich wie Erdöl
Einerseits ist es eine Art Urmaterie und andererseits ein Material was unseren gegenwärtigen Raum  bestimmt und einnimmt.
Bei diesem Käfer habe ich das Gefühl eine Art Zusammenfassung zu machen von dem was ich in den letzten Monaten gelernt und gedacht habe. Ein neuer Freund von mir, der eine großartige Gedichtreihe über Erdöl schrieb ("...Ich kann dich in Folie spiegeln sehn, aber auch in Sonnencrem, Erdöl Erdöl Erdöl...") baut aus Isolationsmaterialien einen Altar für diesen Käfer. Die Nabelschnur wird vermutlich an den Altar angeschlossen. Das steht alles noch im luftleeren Raum

Freitag, 12. Februar 2010

 
mein letzter Tag im Macandra, der schöne Ausblick vom 70er Jahre Plattenbau. Anfang und Ende, Weltbewegung im Alltag. 

Donnerstag, 11. Februar 2010

Knochig hurtig mit seinem Elfengesicht
schlafender Geist bewegt sich rythmisch in gelernten Bewegungen
kann nicht stoppen vor seiner Bestimmung
fremd auferlegt, das Leben gießt sich in seine 6 Beine
schwankt wie ein hektisches Stehaufmännchen
-ich komm zu spät zur Arbeit-
sein Rücken der schwerste Punkt
leichter als ein Tropfen Wasserr
-schlägt die Katze zu-
kein schreien, ein knacken
dein alter Schrank
knarzt so als ob ein Vampier darin wohnt
er sieht aus wie ein Käfer
er ist so hart wie ein Zahn
wenn du die Tür öffnest
erinnert dich das an das Leben
das alte Holz ist gepresster Staub
transparente, spitze Gläser
die nur zu ganz bestimmten gelegenheiten benutzt werden
dass man fast weinen muss wenn es splittert
so viel Erinnerung unirdischer Getränke
an dessen Namen man sich nicht erinnern will
denn so schön und einzigartig waren die Abende ja doch nicht
und die zarte Spitze der Tischdecke hat Wachsflecken bekommen,
Rote, das war eine sehr gute Kerze

Mittwoch, 10. Februar 2010

Clodwig Traurig, die verdrossene Marionette mit dem Tanztalent
 

Ein erfundener Virus in der autoritären Form einer Schultafel und im Kindlichen Comicstil.
buerocraticus formularus
im Früh und Spätstadium
 

Zeichnungen für die Literaturzeitschrift 'Versus'
 
Die Produkte die mich beherrschen. Geschweißt, verpackt und ungenießbar.
Triptychonförmige Personnage vom Platinierten Lebensgefühl mit der Totenmaske in der Mitte als Scheinsakraler Abschluss mit einem verliebten Gedankengang


Mit der Kombination von "Postmodernen-Erdöl-" und "Natürlichen-"Materialien versuche ich meinen Skulpturen eine Aura un Einzigartigkeit zu geben. Irgendwie Scheinsakral und Kunsttherapeutisch.

Dienstag, 24. November 2009

Hallo Welt!
Ich habe mich trotz meines fortgeschrittenen Alters dazu entschlossen nicht frühzeitig altmodisch zu werden. Außerdem will ich ja eigentlich Künstlerin werden. Ich stecke da noch in den Kinderschuhen, aber aus meinem Kinderzimmer bin ich schon rausgewachsen, das habe ich zugemüllt. Das Internet ist wohl der grenzenloseste Raum zum zumüllen auf ökologisch vertretbare art. Mit geschriebenen Zeichen heulen, mit verpixelten Abbildungen mal so richtig höhnisch lachen. Oder was ganz anderes. eigentlich doch ne tolle sache. kann aber auch nerven, ich versuch mich zu beherrschen.